In Thüringen erfolgt die formelle Ausweisung der Radonvorsorgegebiete durch Allgemeinverfügung des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) im Thüringer Staatsanzeiger vom 21. Dezember 2020.
Die Allgemeinverfügung ist auch über die Internetadresse des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz einzusehen:
https://tlubn.thueringen.de/umweltschutz/strahlenschutz/natuerliche-radioaktivitaet
Die betroffenen Gemeinden wurden bereits durch das TLUBN informiert, und es wurden Beratungsangebote unterbreitet.
Mit der Ausweisung der Radonvorsorgegebiete ergeben sich bestimmte Messpflichten für Verantwortliche für Arbeitsplätze in Arbeitsräumen, die sich im Keller- und Erdgeschoss befinden. Zuständig für den Vollzug des Strahlenschutzgesetzes für Arbeitsplätze in Radonvorsorgegebieten ist das Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz (TLV).
Bei der Errichtung neuer Gebäude in Radonvorsorgegebieten müssen außerdem geeignete bauliche Maßnahmen ergriffen werden, um den Eintritt von Radon in das Gebäude zu verhindern oder erheblich zu erschweren. Nicht betroffen von dieser Regelung sind Bestandsbauten.
Unabhängig von den vorgenannten Rechtsverpflichtungen wird das TLUBN eine Messkampagne starten, mit welcher die Datendichte weiter erhöht wird und die ausgewiesenen Gebiete evaluiert werden. Für die Kampagne, welche Mitte 2021 beginnen soll, hat das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz 200.000 € eingestellt.
Weiterführende Informationen sind über den Internetauftritt des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz zu erhalten sowie über das Radon-Telefon und die Mailadresse. Dort sind auch Informationen verfügbar, wo Messgeräte bestellt werden können.
https://tlubn.thueringen.de/umweltschutz/strahlenschutz/natuerliche-radioaktivitaet
Telefon: | 0361-573943943 Mo. – Do.: 09:00 – 11:30 Uhr u. 13:00 – 15:30 Uhr |
E-Mail: | radon-info@tlubn.thueringen.de |
Hintergrund:
Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Edelgas, welches im Zuge des Uranzerfalls als Zwischenprodukt entsteht. Es ist unsichtbar sowie geruch- und geschmacklos. Bestimmte geologische Formationen oder Gesteine weisen einen erhöhten natürlichen Urangehalt auf, was durch die radioaktive Zerfallskette zu einer verstärkten Bildung und Ausgasung von Radon führen kann. Entsprechende Wegsamkeiten im Untergrund und Undichtheiten am Gebäude vorausgesetzt, kann Radon durch erdberührte Gebäudeteile eindringen und sich im Gebäudeinneren ansammeln. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass ein langjähriges Einatmen erhöhter Radonkonzentrationen zu einem größeren Risiko führt, an Lungenkrebs zu erkranken.
Die gesetzlichen Regelungen sind im Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) in den §§ 121-132 und in der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) in den §§ 153-158 aufgeführt.
Radonvorsorgegebiete in Thüringen:
Lfd. Nr. | Gemeinde-kennzahl | Gemeinde | Landkreis |
1 | 16070011 | Elgersburg | Ilm-Kreis |
2 | 16066023 | Floh-Seligenthal | Schmalkalden-Meiningen |
3 | 16072006 | Goldisthal | Sonneberg |
4 | 16073028 | Gräfenthal, Stadt | Saalfeld-Rudolstadt |
5 | 16070058 | Großbreitenbach, Stadt | Ilm-Kreis |
6 | 16070029 | Ilmenau, Stadt | Ilm-Kreis |
7 | 16073037 | Katzhütte | Saalfeld-Rudolstadt |
8 | 16076034 | Kauern | Greiz |
9 | 16076036 | Korbußen | Greiz |
10 | 16067044 | Luisenthal | Gotha |
11 | 16069061 | Masserberg | Hildburghausen |
12 | 16066047 | Oberhof, Stadt | Schmalkalden-Meiningen |
13 | 16076055 | Paitzdorf | Greiz |
14 | 16077041 | Posterstein | Altenburger Land |
15 | 16076061 | Ronneburg, Stadt | Greiz |
16 | 16063066 | Ruhla, Stadt | Wartburgkreis |
17 | 16069042 | Schleusegrund | Hildburghausen |
18 | 16073113 | Schwarzatal, Stadt | Saalfeld-Rudolstadt |
19 | 16067065 | Tambach-Dietharz/Thür. Wald, Stadt | Gotha |