Unwettergefahren in Thüringen

Starkregen, Blitzschlag, Hagel und lokalen Sturmböen
Die mit atmosphärischer Feuchtkonvektion einhergehenden Gefahren setzen sich aus Starkregen, Blitzschlag, Hagel und lokalen Sturmböen zusammen. Unter atmosphärischer Feuchtkonvektion versteht man im Allgemeinen Quellwolken, Schauer und Gewitter.
Konvektive Wetterereignisse führen lokal und überregional zu zum Teil erheblichen Schäden für die Betroffenen. Auch in Thüringen sind zahlreiche Schäden dieser Art verlässlich registriert und unter anderem auch durch die Medien öffentlich gemacht. Umso wichtiger ist es Hagel‐, Starkregen‐, Blitz‐ und lokale Fallböenereignisse räumlich undzeitlich besser einschätzen zu können.
Beispiele für konvektive Unwetterereignisse 2019
28.08.2019 | Schlammlawine nach Starkregen in Gumperdaund Großgröbitz im Saale-Holzland-Kreis, in Erfurt fällt ein Baum auf ein parkendes Auto, in Gera schlägt ein Blitz in eine Telefonoberleitung, ein Verteilerkasten wird beschädigt (Quelle: OTZ, MDR) |
12.07.2019 | Tiefgarage der Weimarhalle und des neuen Bauhausmuseums stehen bis zu 40 cm unter Wasser |
13.06.2019 | Märchenwald in Wünschendorf/Elster nach Unwetter komplett zerstört |
07.06.2019 | Schlammlawine in Weißenborn-Lüderode |
20.05.2019 | Starkregen in Südthüringen – in Birx/Rhön fallen 100 Liter pro Quadratmeter binnen 24 Stunden |
Unwettergefahren in Thüringen
Ein Service für Thüringer Kommunen
Das Informationsangebot „Unwettergefahren in Thüringen“ wird im ersten Quartal 2021 überarbeitet und steht bald wieder zur Verfügung. Es bietet speziell Landkreisen und Kommunen Informationsmöglichkeiten zu den Betroffenheiten durch Unwettergefahren. Interaktive Karten ermöglichen kommunalen Akteuren einen schnellen und gezielten Abruf dieser Informationen. Steckbriefe der Thüringer Landkreise und Gemeinden geben Auskunft über die Flächenanteile an den Unwetter Hotspots.

Inhalte
Als Schwerpunktgebiete sind Regionen ausgewiesen, die durchschnittlich besonders häufig bzw. stark von der jeweiligen Unwettergefahr betroffen sind. Diese Abschätzung beruht auf langjährigen Messungen. Einzeljahre können davon stark abweichen. In allen als nicht als Schwerpunktgebiete gekennzeichneten Regionen, sind ebenfalls Unwetter möglich, treten aber im langjährigen Mittel nicht so häufig bzw. intensiv auf.
zukünftige Entwicklung konvektiver Ereignisse
Die Gefährdungskarten für das konvektive Unwetterpotential zeigen die Modellergebnisse der Simulationen mit dem regionalen Klimamodell COSMO‐CLM, angetrieben durch das globale Klima‐modell EC‐Earth, nach dem Emissionsszenario RCP 8.5. Für den Vergleichszeitraum von 1976 bis 2005 ist eine niedrige Gefährdung vorwiegend im Norden Thüringens und ein Schwerpunkt hoher Gefährdung im südlichen Thüringer Wald und im Thüringer Schiefergebirge erkennbar. COSMO‐CLM ist in der Lage, Temperatur‐ und Feuchteänderungen in einem zukünftigen Klima in den konvektionsauflösenden Simulationen zu berücksichtigen. Die Zukunftsprojektionen ergebenfür die Zeiträume von 2016 bis 2045 und von 2071 bis 2100 eine deutliche Erhöhung der Gefährdung durch konvektive Ereignisse, die an Häufigkeit und Intensität zunehmen. Diese Aussage ist robust. Die Größenordnung der Gefährdungszunahme und ihr räumliches Muster bleiben aber mitUnsicherheiten behaftet.