Rohstoffgeologie
Hauptaufgabe der lagerstättenwirtschaftlichen Arbeiten des Fachgebietes Rohstoffgeologie ist, die bedarfsgerechte, verbrauchernahe und damit möglichst umweltverträgliche Bereitstellung von Rohstoffen für die Wirtschaft aus eigenen Lagerstätten zu sichern und dabei den Forderungen der Nachhaltigkeit gerecht zu werden.
Dem geologischen Bau des Landes und der Mannigfaltigkeit der vorkommenden Gesteine entsprechend, verfügt Thüringen über eine Vielfalt an mineralischen Rohstoffen. Während jedoch ehemals wichtige Bergbauzweige wie z. B. der Abbau von Kali- und Steinsalzen, von Erzen und Spaten und von Braunkohlen aus ökonomischen Gründen im 20. Jahrhundert sukzessive verringert bzw. sogar eingestellt wurden, bleibt die Gewinnung der Steine- und Erden-Rohstoffe von steter Bedeutung.
Das in Thüringen vorhandene Steine- und Erden-Rohstoffpotential (siehe auch: Aktiver Bergbau über Tage und Thüringer Bergbau in Zahlen) gliedert sich in folgende Rohstoffgruppen:
- Kiessand
- Sand/Sandstein
- Kalkstein für die Herstellung von Schotter und Splitt
- Hartgestein (silikatisches Gestein) für die Herstellung von Schotter und Splitt
- Gips- und Anhydritstein
- Werk- und Dekorationsstein
- Grobkeramische Rohstoffe (Tonschiefer, Ton- und Schluffstein sowie Ton und Schluff)
- Rohstoffe für spezielle Einsatzzwecke
- Zementrohstoffe
- Tonschiefer für die Herstellung von Brech- und Mahlprodukten
- Tonschiefer für die Herstellung von Leichtzuschlagstoffen
- Dolomitstein
- Industriekalkstein
- tonige Gesteine
- Quarzsand
- Torf
Untertägig (siehe auch: Bergbau unter Tage) erfolgt derzeitig in Thüringen die Gewinnung von Kali- und Steinsalz, Erdgas und Flussspat.
Zur Koordinierung, Steuerung und Durchführung der Arbeiten auf den Gebieten der Rohstoffsicherung, Lagerstättenwirtschaft und Lagerstättenuntersuchung erfolgt im Bereich Rohstoffgeologie die wissenschaftliche Bearbeitung der Rohstoffvorkommen (z. B. Erstellung von Rohstoffsicherungskarten, Karte der oberflächennahen Rohstoffe - KOR) und die Erfassung und Bewertung von Lagerstätten der Steine- und Erden-Rohstoffe sowie der Industrieminerale in Thüringen unter rohstoff- und wirtschaftsgeologischen Aspekten.
Die 1994 begonnene und seither fortlaufende Erfassung lagerstättenwirtschaftlich-statistischer Daten im Fachinformationssystem Rohstoffe erlaubt deren Auswertung im Rahmen der regelmäßig veröffentlichten "Lagestättenwirtschaftlichen Jahresanalyse". Diese informiert die Landesregierung und Behörden, die Verbände und Unternehmen, die Kommunen und auch Privatpersonen über den Stand der Gewinnung oberflächennaher Rohstoffe in Thüringen und dient als Grundlage zur Rohstoffsicherung.
Weitere Schwerpunkte bilden die gutachterlichen Bewertungen der rohstoffgeologischen Kriterien für die rechtliche Zuordnung von Bodenschätzen und die rohstoffgeologischen Stellungnahmen im Rahmen von Raumordnungs-, Genehmigungs- und Zulassungsverfahren für die Gewinnung von Rohstoffen sowie für die Bewertung von Infrastrukturmaßnahmen (z. B. Verkehrswegebau).
Der Bereich Rohstoffgeologie berät die Landesregierung, Behörden, Verbände, Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen zu Fragen der Rohstoffgeologie, -sicherung und Lagerstättennutzung.
Steckbriefe tiefliegender Rohstoffe
Unter Federführung des TLUBN werden Steckbriefe der in Thüringen relevanten tiefliegenden Rohstoffe Schiefer, Salze, Spate und Erze erarbeitet. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Rohstoffgeologische Themen im Kartendienst des TLUBN
Im Kartendienst des TLUBN finden Sie im Menü Geologie die Inhalte der Rohstoffgeologie.