Solebäder
Der Begriff "Sole" ist wissentlich eine salzige Angelegenheit und das Salz hat, wie ebenso allgemein bekannt, seit den ältesten Zeiten der Menschheitsgeschichte schon immer eine besondere Bedeutung gespielt.
Die Sole, als salzhaltige wässrige Lösung, ist nicht eindeutig von anderen mineralisierten Wässern abzugrenzen. Hierüber streiten sich die Gelehrten. Eine grobe Unterteilung kann als Mineralwasser, Heilwasser und Sole bezüglich des Salzgehaltes vorgenommen werden. Die Unterscheidungsgrenze von Mineralwasser- und Heilwasser liegt bei 1.000 mg/kg fest gelöste Stoffe. Als Sole wird diejenige Lösung bezeichnet, bei der ein Gehalt an Natriumchlorid von 14.000 mg/kg überschritten wird. Daneben gibt es zahlreiche weitere Inhaltstoffe (z.B. Sulfate, Karbonate, Eisen u.a.) sowie Merkmale (z.B. Geologie, Druck etc.) nach denen eine Unterscheidung vorgenommen werden kann.
Die Angabe der Konzentration einer Sole geht auf den Gehalt an Kochsalz, also Natriumchlorid (chemisch: NaCl) zurück. Die maximale Löslichkeit von NaCl in einem Liter Wasser (T = 20°C) beträgt 358 g (vgl. GESTIS-Stoffdatenbank). Zum Vergleich entspricht dies einer ca. 26 %igen Salzlösung.
Koch- oder Siedesalz wird in Thüringen aus Sole nicht mehr hergestellt. Die letzte Fabrikation fand in der Saline Oberilm (Nähe Arnstadt) bis Anfang der 1990er Jahre statt.
Weit mehr Beachtung und auch Modernisierung erfuhren die Orte, in denen Sole zu Heil- und Badezwecken genutzt wird. Hier entstanden neue Möglichkeiten sich der balneologischen Behandlung zu unterziehen oder einfach dem Badespaß nachzugehen. An 6 verschiedenen Stellen in Thüringen haben sich entsprechende Kur- und Badezentren etabliert.
Sole zählt, wie die Kali- und Steinsalze, ebenfalls zu den Bodenschätzen. Der Gesetzgeber hat im Bundesberggesetz „Sole“ als bergfreien Bodenschatz erklärt. Bergfrei heißt, dass der Staat über den betreffenden Bodenschatz die Verfügungsbefugnis besitzt. Er vergibt die Berechtigung, eine Art Lizenz, zur Erkundung sowie zur eigentlichen Gewinnung des Rohstoffes. Eine klare Abgrenzung des Bodenschatzes „Sole“ zu anderen mineralisierten Wässern ist im Bundesberggesetz aber nicht geregelt.
Eine Übersicht der aktuell betriebenen Solebäder in Thüringen gibt nachfolgende Tabelle.
Name | Betreiber | Informationen |
---|---|---|
Solewelt Bad Salzungen | Kur- und Touristikunternehmen der Stadt Bad Salzungen AÖR | Bohrung 4/1869 und Bohrung 5/1875 Konzentration: 6-%ige und 27-%ige Sole Tiefe: 1044,0 m Horizont: Zechsteinsalinar |
Terrassentherme Bad Colberg | Median Klinik Bad Colberg GmbH | Bohrung Thermalsole 1994 Konzentration: 7-%ige bis 8-%ige Sole Tiefe: 1401,0 m Horizont: Rotliegendes |
Toscana Therme Bad Sulza | Kurgesellschaft Heilbad Bad Sulza mbH | Carl-Alexander-Sophie-Quelle Johann-Agricola-Quelle Konzentration: 5-%ige Sole/ 12-%ige Thermalsole Tiefe: 357,0 m / 625,0 m |
Friederiken Therme Bad Langensalza | KTL Kur und Tourismus Bad Langensalza GmbH | Bohrung Langensalza 1/96 Konzentration: 25-%ige Sole Tiefe: 1044,0 m Horizont: Leinesteinsalz |
Kyffhäuser Therme Bad Frankenhausen | Kur & Tourismus GmbH Bad Frankenhausen | Kyffhäuser-Quelle / Elisabeth-Quelle Konzentration: 9-%ige Sole / 4-%ige Sole Tiefe: 54,5 m / --- Horizont: Zechstein |
Eichsfeld Therme - Martinsbrunnen Heilbad Heiligenstadt | Klinikgesellschaft Heilbad Heiligenstadt mbH | Eichsfeld Therme - Martinsbrunnen Konzentration: ca. 27-%ige Sole Tiefe: 533,85 m Horizont: Staßfurtkarbonat |